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Tele-Plus, E-O2 und O2+ - Welche Perspektiven bietet die Fusion? Welche Gefahren birgt sie?

Gespannt und gleichzeitig beunruhigt schielen Kartellwächter und Nutzer derzeit auf die geplante Übernahme des Netzbetreibers E-Plus durch den Telekommunikationsriesen O2. Sorgen bereiten Fachleuten dabei vor allem die möglichen Konsequenzen für die Tariflandschaft. Aufgrund mangelnden Wettbewerbs könnten nämlich ungeahnte Kosten auf die Kunden zukommen und das unabhängig davon, bei welchem Anbieter sie unter Vertrag stehen. Unlautere Preisabsprachen, wie sie jüngst schon bei Ölkonzernen und Energieproduzenten beobachtet wurden, wären demnach im schlimmsten Falle die Folge des Wegbrechens eines der derzeit wichtigsten Konkurrenten von Telekom, O2 und Vodafone.

Vom Geben und Nehmen der Netzbetreiber

Auch für kleinere Mitbewerber hätte das Entstehen eines neuen Branchenriesen unter Umständen schwere Folgen.So äußerte die EU Kommission bereits mehrfach schwere Bedenken, nicht zuletzt deshalb, weil die geballte Kraft der Großkonzerne und deren Monopol es neuen Unternehmen schwer macht, auf dem Netzmarkt Fuß zu fassen. Doch was kann getan werden, um die Fairness auf dem Markt trotz eventueller Fusion weiter zu gewährleisten?

Eine mögliche Option für die Erhaltung des Wettbewerbs bestünde laut Bundesnetzagentur im Abtreten einiger Teile des O2-E-Plus Frequenzspektrums an sogenannte Newcomer Unternehmen. Diese stehen gerade in Sachen Mobilfunknetz immer wieder vor dem Problem zu geringerer Bandbreiten, was sie im Endkundengeschäft schwer zurück wirft.

Der Kampf um die Frequenzkapazität

Für den Fall, dass eine Fusion von O2 und E-Plus würde tatsächlich stattfindet, betrüge die gemeinsame Frequenzkapazität der beiden Unternehmen rund 130 MHz, also rund das doppelte an Kapazitäten der beiden größten Mitbewerber Telekom und Vodafone. Anbieter mit noch geringerem Frequenzspektren hätten hier kaum noch eine Chance, Kunden an Land zu ziehen. Würde ein Teil der Mega-Kapazitäten nun aber im Rahmen spezieller Auflagen an kleinere Anbieter abgetreten werden, würde dies für mehr Chancengleichheit sorgen.

Wird die Fusion sich auch auf die Tarife auswirken?

Ob es sich nun um eines der zahlreichen Smartphones oder eines der klassischen Festnetztelefone handelt...
Die neue Anbieterkonstellation hätte in jedem Fall auch Auswirkungen auf die angebotenen Tarife. Zwar könnte sich nach der Zusammenlegung des O2- und E-Plus-Netzes für Kunden das Angebot eines neuen Hochgeschwindigkeits-Netzes ergeben, die Preise für Mobil- und Festnetztarife auf Seiten der D-Netz Konkurrenz stiegen aufgrund eines möglichen Kundenverlustes jedoch stark an. Auch ist nicht gewährleistet, dass die neue Monopolstellung der O2+ Vereinigung ein stabiles Preisniveau hervorbringt, immerhin bedeutet eine theoretische Eingliederung der E-Plus Netzmodule in das bestehende O2-Netz erhebliche Kosten, die selbstverständlich auf den Kunden zurück fallen. Um den Sachverhalt genauer zu untersuchen, behält sich die EU-Kommission bis Mai 2014 eine intensive Prüfung möglicher Risiken vor und will erst danach über eine Zustimmung zur Übernahme entscheiden. Es bleibt also abzuwarten.

Bild-Quelle: Flickr, BY © abbilder

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